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Der Internationale Tag der Pflegenden am 12. Mai ist für Dr. Alexandra Zoller, BIV-Spitzenkandidatin für die BARMER bei den anstehenden Sozialwahlen, Anlass, auf die angespannte Situation der Mitarbeitenden in stationären und ambulanten Einrichtungen hinzuweisen. Sie fordert von der Politik: „Setzen Sie sich jetzt mit allen Kräften dafür ein, dass diejenigen, die da sind, im Beruf bleiben können und sorgen Sie für eine Aufwertung ihrer Arbeit, auch damit erfahrene Kräfte in den Beruf zurückkehren – ansonsten wird sich die schon jetzt angespannte Lage in den kommenden Jahren noch deutlich verschlimmern.“
Seit Jahren herrscht im Pflegebereich akuter Fachkräftemangel. Immer mehr Pflegekräfte reduzieren die Arbeitsstunden oder verlassen aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen die Branche, immer mehr von ihnen erwägen zumindest den Ausstieg. Alexandra Zoller ist besorgt: „Wir müssen dringend dem steigenden Pflegenotstand entgegentreten! Denn die Situation der Mitarbeitenden im Bereich Pflege wird immer schwieriger. Der Arbeitsdruck ist hoch, weil Kolleginnen und Kollegen fehlen; nach wie vor sind die Löhne zu niedrig – die Betroffenen sind am Limit. Das ist vor allem deshalb schlimm, weil die meisten Mitarbeitenden ihren Job gern machen und bei besseren Bedingungen diesen auch weitermachen würden oder zurückkehrten.“
Zoller fordert, die Bezahlung der Pflegekräfte dringend zu verbessern. „Applaus reicht da nicht. Wenn wir nicht in dem totalen Pflegenotstand landen wollen, muss die Politik jetzt dafür sorgen, dass sich die Bezahlung für Pflegekräfte schnell verbessert. Die Arbeit muss attraktiver werden durch neue Arbeitszeitmodelle, um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können. Dazu zählen mehr Freizeitausgleich, eine bessere Dienstplanung für den Schichtdienst, längere Pausen und ein der Verantwortung angemessenes Gehalt. Zudem sollten mehr Menschen für einfache Pflegetätigkeiten gewonnen werden, die nicht unbedingt eine vollumfängliche Ausbildung als Pflegerin oder Pfleger haben müssen, denn Letztere sind hochqualifizierte Fachkräfte.
Außerdem brauchen Angehörige pflegebedürftiger Personen bessere finanzielle und gesetzliche Möglichkeiten, ergänzende Betreuung in häuslicher Gemeinschaft rechtssicher und bezahlbar organisieren zu können.
Insgesamt geht es darum, die Arbeit, die die Betroffenen leisten, angemessen zu würdigen – durch mehr Wertschätzung und durch mehr Rücksicht auf die Bedingungen, die Familie und Lebensumfeld mit sich bringen.“