Die Brustkrebsvorsorge ist öfter in der Kritik gewesen dafür etwas zu vorsorglich zu sein. Das Screening liefert viele falsch positive Befunde, also Auffälligkeiten, die sich spätestens nach einer Biopsie als harmlos herausstellen. Zudem erfolgt das Screening weiterhin per potenziell krebserregender(!) Röntgenstrahlung und nicht mit einer strahlungsfreien Brust-MRT. Gesundheitsgefährdende Gadolinium-haltige Kontrastmittel werden bei MRT-Untersuchungen nur noch ausnahmsweise benutzt.

Studien zeigen, daß das MRT-Screening deutlich sensitiver ist als die Röntgen-Mammographie, also die Wahrscheinlichkeit deutlich höher ist ein positives Ergebnis auch als solches zu erkennen, die Zahl der falsch positiven Befunde fällt aber noch höher aus. Tatsächlich erweist sich die Kombination beider Verfahren als ideal.

Die Biopsie mit einer Hohlnadel muß zwar nicht mehr wehtun, doch der Schock und der invasive Eingriff verursachen natürlich Leid und Kosten. Zudem ist nach einer neuen Studie jeder siebte diagnostizierte Brustkrebs nicht tödlich. Beides kann kein ausreichender Grund gegen ein Screening sein, aber die Entscheidung über das Ob und Wie einer Behandlung bleibt auch eine Frage der Risikobereitschaft der einzelnen Patientin.